Zuerst einige Worte zum benötigten Tackle beim Finesseangeln, dann folgt eine Vorstellung aller wichtigen Sorten von Softbaits als kleine Hilfe für Neueinsteiger und zum Schluss erklären wir euch noch den Begriff "Offset"...
Beim Finessefischen mit kleinen Gummiködern kommt es auf Feinfühligkeit und Köderpräsentation in Perfektion an. Deshalb setzen wir auf eine Combo, die leicht und schnell ist, mit einer feinen Spitze für eine saubere Bissübertragung. Als Rute ist eine leichte Spinn- oder Baitcastrute geeignet, je nach dem welche Ködergewichte gehandhabt werden, kann das Wurfgewicht von Ultralight bis ML variieren. Grundsätzlich gilt aber, dass die Rute einen schnellen Blank haben sollte mit Spitzenaktion. Spezialisten haben für fast jede einzelne Technik eine perfekt abgestimmte Rute, aber mit diesen Faustregeln findet ihr sicher auch eine genügende universelle Finesserute. Dazu passt eine kleine, leichte Rolle und eine dünne, geflochtene Schnur. Natürlich kann sowohl Spinning- als auch Baitcast gefischt werden, ganz nach Belieben.
Als Vorfach dient ein kurzes Stück Fluorocarbon (ca. 30-40cm lang), der Durchmesser variiert hier je nach Zielfisch, Ködergrösse, Gewässerbewuchs (sog. Cover) und Abriebsgefahr. Es wird direkt an die Hauptschnur geknüpft (Blutknoten, Doppelter Grinner,...). Sind Hechte zu befürchten, macht es generell Sinn, das Vorfach aus beissfestem Material zu machen (Titan, Stahl, etc.).
Ans Ende des Vorfachs wird ein kleiner, unauffälliger Snap geknotet. Wir werden euch alle Rigs so vorstellen, das jedes einfach in den Snap eingehängt und wieder ausgehängt werden kann und ihr so innert weniger Sekunden zwischen verschiedenen Methoden auswechseln könnt.
Wir verwenden zum Finessefischen Gummiköder in der Grössenordnung von 2'' bis 4'', d.h. von ca. 5-10cm.
Die Auswahl an Gummiködern, sog. Softbaits, ist immens geworden. Viele haben längst aufgegeben, all die neuen Begriffe zu verstehen. Wir möchten euch mit den folgenden Beispielbildern die vier wichtigsten Hauptsorten vorstellen anhand von Modellen, die wir häufig benutzen. Natürlich sind die Köder auf den Bildern nur Beispiele, es muss nicht heissen dass diese die einzigen sind, die fangen. Und natürlich gibt es auch alle Modelle wiederum in diversen Farben und Grössen...
1. Shads (Gummifische) mit Schaufelschwanz:
Diese Gummifische sind wohl die häufigste und bekannteste Form. Mit dem Schaufelschwanz erzeugen die Gummifische ordentlich Aufmerksamkeit unter Wasser, weshalb sie auch "Action-Shads" genannt werden.
2. Pin-Tail-Shads und V-Tail-Shads (= No-Action-Shads):
So heissen Gummifische, die keinen Schaufelschwanz besitzen und somit unter Wasser weniger Vibrationen und Aufmerksamkeit erzeugen, weshalb sie den Überbegriff "No-Action-Shads besitzen. Stattdessen haben sie entweder ein spitz zulaufendes Schwanzende (--> Pin-Tail) oder ein gegabeltes, v-Förmiges Schwanzende (--> V-Tail).
3. Creature Baits (Kreaturen)
So nennt man alle Formen von Gummiködern, die nicht einen Fisch darstellen, sondern irgend etwas Anderes. Es gibt sehr realistische Creature Baits, z.B. Imitationen von Krebsen oder Garnelen, aber es gibt auch reine Fantasiekreaturen, die die Fische einfach nur dank der vielen Ärmchen, Beinchen, Fransen oder was auch immer zum Anbiss provozieren...
4. Worms (Gummiwürmer)
Die letzte Hauptgruppe der Gummiköder sind die Worms, die tatsächlich nichts anderes sind als sehr längliche, wurmähnliche Gummis. Sie werden eigentlich nie am Jigkopf gefischt, machen aber an vielen Finesse-Rigs eine gute Figur, v.a. am Wacky Rig.
Es gibt normale Haken und es gibt Offset-Haken. Offset ist also nur eine spezielle Hakenform, die auch ein ganz anderes Aufspiessen des Gummis erfordert. Sie weisen einen grossen, runden Hakenbogen aus und vorne nach der Öse den typischen "Knick".
Der Gummiköder wird hierbei nur ganz vorne mit den vordersten Milimetern aufgspiesst und in diesen Knick geschoben, dann herumgedreht und den Haken sticht man schliesslich weiter hinten von unten nach oben wieder zurück durch den Gummi. So, dass die Hakenspitze schlussendlich eng an den Rücken des Gummiköder angelegt ist. Schwierig zu erklären, am besten studiert ihr das untenstehende Beispielbild genau, dann sollte es klar sein.
Der Sinn dieser Variante ist die massiv verringerte Gefahr, irgendwo hängen zu bleiben. Grundsätzlich könnt ihr jede der unten aufgeführten Rigs sowohl mit Offset-Haken als auch mit normalen Haken knüpfen, der Offsethook käme also jeweils dann zum Einsatz, wenn Hängergefahr droht (zwischen Ästen und Pfeilern, in dichtem Kraut, steiniger Grund, etc.).